Society for the Promotion of the Egyptian Museum Berlin

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Reports Chronological (text sometimes only in German)

Sept. 2007: Masterplan: Richtfest auf der Insel

Die Grundsteinlegung liegt schon ein paar Jahre zurück. Im September 1989 - noch wagte niemand daran zu denken, was zwei Monate später, am 9. November, Wirklichkeit werden sollte - wurde feierlich der Baubeginn des Wiederaufbaus des Neuen Museums begangen. Gisela Holan vollzog als Stellvertretende Generaldirektorin der Staatlichen Museen zu Berlin Hauptstadt der DDR den Gründungsakt. 18 Jahre später ist Richtfest. Am 21. September 2007 blicken der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, der Generaldirektor der Staatlichen Museen, der Staatsekretär im Bundesbauministerium bei strahlendem Sonnenschein auf mehr als zehn Jahre Planungsgeschichte zurück, bevor David Chipperfield seine Philosophie des Wiederaufbaus darstellt. Nach dem gereimten Richtspruch der Bauleute wird die Richtkrone an der Westfassade des Neuen Museums hochgezogen. Wenig mehr als zwei Jahre verbleiben bis zur Eröffnung am 16. Oktober 2009. Schon jetzt sind die Räume erlebbar - für die Festgäste und an dem folgenden Wochenende bei den Tagen der Offenen Tür für die Öffentlichkeit; 25.000 Interessierte nutzen die Gelegenheit, sich selbst ein Bild davon zu machen, wie der britische Architekt das erhalten gebliebene Alte respektiert und überall dort mit dem Neuen seiner eignen Architektur verbindet, wo die Kriegszerstörung Lücken gerissen hat.

Die Mehrzahl der Besucher der Tage der Offenen Tür erkennt angesichts des authentischen Eindrucks der restauratorischen Leistungen und der klaren, schlichten Formen der Chipperfieldschen Zufügungen, dass die Befürchtungen der Kritiker, die sich um die Gesellschaft Historisches Berlin und ihre Kampagne „Rettet die Museumsinsel“ scharen, unbegründet sind. August Stülers Architektur von 1850 wird im Dialog mit Chipperfield in ihrer Identität unterstrichen und behauptet sich neben den sichtbar bleibenden Spuren der Zerstörung und den zukunftweisenden Formen der Gegenwart. Nun geht es an die Details der Ersteinrichtung. Michele de Lucchi (Mailand) hat die Typologie der Vitrinen entworfen, mit Restaurierung am Oberbaum ist die Aufstellung der Großobjekte entwickelt worden, der drei Grabkammern des Alten Reiches und der langen Abfolge der Tempelreliefs aus der Pyramidenanlage des Sahurê. Wie schon in den vergangenen Jahren, ist der Planungsprozess ein Dialog mit den Originalobjekten; Architekten, Restauratoren und Nutzer finden sich immer wieder in der Probeaufstellung im Alten Museum ein und nutzen die Erfahrung lebendigen Museumsbetriebs für die endgültigen Festlegungen in der künftigen Dauerausstellung. Der Countdown läuft, und es trifft sich gut, dass das Ägyptische Museum mit all seinen Infrastruktureinrichtungen Anfang November drei frisch renovierte Etagen in den Museumshöfen gegenüber dem Bode-Museum beziehen konnte, wo erstmals seit Kriegsende alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unter einem Dach zusammenarbeiten, Restaurierung, wissenschaftliche Verwaltung, Grabung, Direktion. Hoch unter dem Dach gibt es einen Vortragssaal, den wir gerne „Brugsch-Pascha-Saal“ nennen würden, denn Heinrich Brugsch, der geniale Ägyptologe des 19. Jahrhunderts, ist als Sohn eines Quartiermeisters der Weißen Ulanen in diesem Areal groß geworden. In diesem Saal wollen wir in den zwei Jahren bis zur Wiedereröffnung des Neuen Museums immer wieder über den Baufortschritt berichten.

Dietrich Wildung

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